Ich beschäftigte mich schon länger mit den Themen Ernährung, Bewegung, Gesundheit, Nachhaltigkeit u.Ä. und integrierte die mir wichtigen Ansätze in mein Leben. Ich fuhr beispielsweise ca. 95% mit dem Fahrrad und ließ das Auto stehen, egal ob es der Weg in den Kindergarten, ins Freibad oder zum Einkaufen war. Ich nahm meine "Tupperdosen" aus Glas mit zum Metzger und ließ meine Wurst direkt in die Behälter legen. Ebenso nahm ich meine Brotbeutel mit zum Bäcker, um anschließend nach dem Kauf keinen Müll in Form von Papiertüten Zuhause zu haben. Ich achtete auf ausreichend Bewegung und Entspannung im Alltag und befand mich, wie ich damals dachte auf einem guten Weg. Ich möchte nicht sagen, dass das alles schlecht war. Im Gegenteil. Jedoch war es nicht so spektakulär, wie ich damals dachte. Es gibt so viel mehr im Leben. Und ich fragte mich immer öfter, was der Sinn des Lebens ist. Warum lebe ich? Welche Aufgaben habe ich hier auf der Welt zu erfüllen? Was macht mich eigentlich glücklich und was nicht? Ich fing also an, mich neben der Vorbereitung auf die amtsärztliche Heilpraktikerprüfung mit dem Sinn des Lebens zu beschäftigen. Der Einstieg fiel mir mit dem Buch "Das Café am Rande der Welt" sehr leicht. Es ist ein sehr kurzweiliges Buch, das dennoch zum Nachdenken anregt. Allerdings genügte mir das nicht. Ich wollte tiefer in die Philosophie und die wichtigen Fragen des Lebens einsteigen. Wie man es oft hört, wäre ich gerne in ein Kloster gegangen und einmal nach Indien gereist, um dort einige Zeit zu verbringen und zur "Erleuchtung" zu gelangen. Ja, das wäre sicher filmreif gewesen. Oder sehr enttäuschend. Glücklicherweise war das für mich nicht möglich. Alleinerziehend, angewiesen auf mein regelmäßiges Einkommen und berufstätig mit einem Kleinkind, einem Hund, Haushalt und allem was noch zu einem "normalen" Leben gehört alle Hände voll zu tun. Also las ich ein Buch nach dem anderen, immer dann, wenn ein bisschen Zeit war. Keines der Bücher hat mich jedoch weitergebracht. Es waren sicher einige gute Anregungen dabei. Aber das, was ich suchte, fehlte. Bis mir der Titel "Wer bin ich und wenn ja wieviele" ins Auge stach. Ich nahm das Buch mit und freute mich, es zu lesen. Obwohl ich mir - warum auch immer ich dieses Gefühl hatte - so viel von dem Buch versprach, war ich auf den ersten Seiten sehr enttäuscht. Nach 20 oder 30 Seiten fragte ich mich, wie ich es je schaffen sollte, die 400 Seiten des Buches zu Ende zu lesen, wo es doch so langweilig war. Doch mit jeder Seite mehr, die ich las, fesselte es mich immer mehr und mehr. Dieses Buch hat mir einen richtigen Schub gegeben. Seit ich dieses Buch las, ernähre ich mich vegan. Von einem Tag auf den anderen. Ernährung war immer ein wichtiges Thema für mich. Ich ernährte mich aus gesundheitlichen Gründen schon längere Zeit kuhmilch- und weizenfrei und verzichtete auf Schweinefleisch. Seit ich am 17. August das Kapitel darüber las, ob es moralisch vertretbar ist, Tiere zu essen und dem anschließenden Nachdenken über das Thema, habe ich keinerlei tierischer Produkte mehr konsumiert. Und neben dem psychologischen Effekt, hat mir diese neue Ernährungsform auch auf körperlicher Ebene sehr viel gebracht. Das war der Schlüssel zu einer besseren Gesundheit und einem erfüllteren Leben für mich. Doch auch alle anderen Kapitel des Buches beschäftigen sich mit wirklich wichtigen Fragen des Lebens und haben mich stellenweise in dem bestärkt, was ich sowieso schon tat und dachte, stellenweise auch die Augen geöffnet. Ich schreibe diese Zeilen am 17. Dezember, vier Monate vegan. Und stolz darauf. Aber darüber hinaus möchte ich dieses Buch jedem ans Herz legen, der sich wirklich ernsthaft mit der Philosophie beschäftigen möchte. Vorsicht, es kann das Leben verändern :) Und vielleicht ist das ein guter Tipp für all jene, die so kurz vor Weihnachten noch auf der Suche nach einem Geschenk für einen lieben Menschen sind. Frohe Weihnachten.
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